Fundmöglichkeiten

Sie sind im ganzen Gebiet des Leckbachgrabens gegeben. Der ganze Bach ist "Smaragdverseucht". Die Fundchancen sind jedoch an folgenden 3 Stellen besonders gut:

Sedl
Habachtal
Der "Sedl" (Ende Mai 2003),nach dem Murenabgang

So wird der mittlere Bachabschnitt genannt. Wenn man aufsteigt und nach den Serpentinen (Schweißhang) aus dem Lärchenwald hinaus kommt, bezeichnet der Name Sedl den ganzen Bachbereich. In diesem Bereich sind auch immer Sammler anzutreffen.

Die Suche gestaltete sich jedoch hier sehr mühsam, da praktisch jeder Stein schon einmal umgedreht wurde und laufend weiter gegraben wird. In den 70er Jahren waren hier oft dutzende "Sedlwäscher" unterwegs, die teilweise mit schwerstem Gerät metertief gegraben haben. So stand früher die Versetzung von metergroßen Felsblöcken mittels hydraulischen Wagenhebern oder Stockwinden an der Tagesordnung.
Außerdem wurde der Bach mit Hilfe von Feuerwehrschläuchen umgeleitet um so besser an die smaradführenden Schichten (wird auch als "Letten" bezeichnet) zu kommen. Das Arbeiten mit Feuerwehrschläuchen ist heute nicht mehr möglich, da es sich beim ganzen Habachtal um Naturschutzgebiet handelt (mehr dazu siehe unter dem Menüpunkt Rechtliches).

Seit dem Murenabgang im August 2002 wurde das bisher schon mehrfach durchsuchte Material wohl weggespült und dadruch die Fundchancen wieder erheblich verbessert. Bitte beachten Sie dazu auch die Aktuellen Berichte!

 

Dennoch gelingt es immer wieder, schöne Stücke zu finden. Die Smarade im Sedl kamen dort durch natürliche Erosion hin (als Sedimente - sekundär).

Wichtig ist es, eine richtige Lettenschicht an-zuschneiden, denn dieses Materiel wurde noch nie von jemandem durchsucht und es können daher dort beachtliche Stück darin sein.

Allerdings sind diese Sedimente von anderen Gesteinen "verdünnt", sodass verhältnismäßig nur sehr wenig Smaragd enthalten ist.

Allgemein kann man sagen, daß im Sedl zwar quantitativ weniger als beim Bergwerk zu finden ist, wenn jedoch ein guter Fund gelingt, so kann es sich dabei durchaus um einen mehreren 10 ct (!!!) schweren, oder auch schleifbaren (!!!) Smaragd handeln.

Smaragd

Ein Foto aus den 70er Jahren als noch mit schwerem Gerät gearbeitet wurde (mit Maus berühren!)

Sehr selten sind hier auch Stufen zu finden, aber wenn, dann kann sogar ein Dutzend Smaragde sein!

Dennoch weise ich ausdrücklich darauf hin, daß solche Funde tage- (wochen-) langer Grabungsarbeiten mit schwerem (Profi-) Werkzeug erfordern. Aber möglich sind sie - und hier spreche ich aus eigener Erfahrung.

 

Beim "Serpi"
Bergwerk
Blick auf das Bergwerk (Bildmitte) vom "Serpi" (rechts) aus

Diese Fundortangabe mag etwas vage klingen, aber wer weit genung gegeangen ist, der geht neben einem hausgroßen Felsen vorbei auf dem ein Warnhinweis bezüglich Steinschlags steht. Von dort aus ist auch das nur mehr einige 100 m entfernte Bergwerk zu erkennen.

Im Gebiet oberhalb dieses Serpentinfelsens liegt der Abraum des Bergwerks. Im Frühsommer befindet sich in diesem Bereich normalerweise ein riesiges Schneefeld, das jedoch bis zum Herbst verschwindet. Am Rande dieses Schneefelds bieten sich im Bach gute Fundmöglichkeiten. Einige kleinere Smaragdstückchen sollte hier jeder finden können (Siehe Foto unten).

Steigen Sie nicht zu weit in die Rinne hinauf, es herrscht akute Steinschlaggefahr!

Der hier abgelagerte Schutt kam im Laufe der Jahre vom Bergwerk herunter und ist sehr smaragdhältig. Auch die Chance Stufen zu finden ist hier wesentlich größer als im Sedl. Allerdings geht die Menge der gefundenen Stücke zu lasten der Qualität - gegenüber dem Sedl. Jedoch macht es mehr Spaß schneller fündig zu werden. Vorallem wenn man nur wenig Zeit im Habachtal hat, ist man hier sicher gut aufgehoben.

 

Bergwerk  

Hier ist sozusagen die Höhle des Löwen. Man erreicht das Bergwerk indem man vom "Serpi" links oder rechts geht. Welcher dieser beiden Wege wirklich ungefährlicher ist schwer zu beurteilen, im Zweifelsfalll würde ich links (orographisch rechts) gehen.

Das Bergwerk ist entgegen anderslautender Gerüchte nach wie vor in Betrieb. Es besteht aus 4 Stollen, wobei nur der oberste (C-Stollen) ertragreich ist und betrieben wird. Er dürfte in etwa 100 m in den Berg reichen.
G roße Teile sind verstürzt, da der weiche Glimmerschiefer leicht einbricht. In den Sommermonaten wird gearbeitet, das Material wird mit Schubkarren herausgebracht, zerschlagen und durchsiebt. Danach wird das durchsuchte Muttergestein weggeworfen. In diesem Material sind immer noch, mitunter beachtliche Funde, zu machen.

Es ist unmöglich alles Gestein klein zu schlagen und so alle Smaragde zu finden. Auch beim erneuten Durchwaschen bieten sich deshalb gute Fundmöglichkeiten. Es hängt jedoch immer davon ab, welche Schicht im Stollen gerade angeschnitten wurde, wenn nur schwach führende Gesteinsschichten aktuell sind, so ist die Suche genau so mühsam wie an den anderen Fundstellen. Beobachten Sie genau in welchem Stein Sie schon einen Smaragd gefunden haben, das lässt Rückschlüsse auf weitere Smaragde in ähnlichen Muttersteinen zu.

 

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Lose Smaragdkristalle, wie sie hauptsächlich ausgewaschen werden (Bildbreite ca. 5 cm)

In den letzten Jahren waren besonders braune Biotitschiefer ertragreich, allerdings fanden sich auch in talkigen Muskovitglimmerschiefern gute Smaragde.

Besonderes Augenmerk ist auf den möglichen Steinschlag zu richten, der vor allem im Frühsommer regelmäßig ohne Vorwarnung kommt. Außerdem ist das Gelände sehr steil, glitschig und abschüssig, sodaß es nur von erfahrenen Bergsteigern begangen werden sollte.

 

Smaragde Präparieren

Bitte lassen Sie sich nicht dazu verleiten die Stücke gleich an Ort und Stelle zu präparieren. Sehr oft wird dabei eine schöne Smaragdstufe beschädigt.
Dies sollte erst zu Hause mit einem scharfen Messer (zB Tapeziermesser) erfolgen. Smaragde die im Muttergestein eingewachsen sind sollten auch nach Möglichkeit drin gelassen werden, so sind sie viel begehrter als nur lose. Um die Farbe etwas aufzubessern hilft auch hier ein bißchen Öl auf dem Smaragd oder handelsübliches Geschirrspülmittel (lässt sich problemlos abwaschen!).

Sollten Sie das Glück haben, einen schleifbaren Smaragd gefunden zu haben (Kriterien: einigermaßen rein, aber vor allem rissfrei und doch min. 5 mm groß) so können Sie probieren, dieses Stück bei einem Schleifer ihres Vertrauens schleifen zu lassen. Smaragdanhänger
Anhänger mit Habachtaler Smaragd

 

Smaragd

Smaragd (Habachtal) ca. 8 mm - Schleifqualität!!! (eher Ausnahme)

Smaragd

Smaragd (Habachtal) ca 2,3 cm - leider extrem rissig (typisch)

 

 

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Last Update: 01-Jun-2003